Gose-Bier: eine echte Erfrischung aus dem Harz

Viel Herz­blut steckt in dem ehr­gei­zi­gen Pro­jekt. Gos­lars ers­te Gast­haus-Braue­rei der Gegen­wart hat­te seit den ers­ten Ideen Anfang 2007 natur­ge­mäß vie­le Hür­den zu über­win­den. Doch seit der Eröff­nung vor zehn Jah­ren hat sich das Brau­haus direkt neben der Markt­kir­che mehr als nur eta­bliert. Viel­mehr ist der gas­tro­no­mi­sche Betrieb zu einer Gos­la­rer Insti­tu­ti­on gewor­den. Aus Lie­be zum Harz und zur Regi­on hat Kauf­mann Ron­ny Lun­ze die Bie­re aus der Hei­mat in sein Sor­ti­ment auf­ge­nom­men.

Brau­meis­ter Odin Paul ist der Mann, der hin­ter dem Brau­haus steht. Eine wich­ti­ge Säu­le des Kon­zepts ist das Gose-Bier. Das Har­zer Urbier Gose stammt aus Gos­lar und trägt den glei­chen Namen wie das Flüss­chen, nach­dem auch die Kai­ser­stadt benannt ist (Gose, lar = Lager an der Gose). Die ehe­mals freie Reich­stadt Gos­lar war schon im Mit­tel­al­ter für ihr gutes Bier, die „gos­la­ri­sche Gose”, berühmt. Die Legen­de besagt, dass bereits König Otto III. im Jah­re 995 die Gose getrun­ken und sehr gelobt haben soll.

Nach lan­ger, wech­sel­vol­ler Geschich­te hat der Brau­meis­ter Odin Paul im April 2004 die Braue­rei selbst auf­ge­baut und die Her­stel­lung des Har­zer Urbie­res ange­scho­ben. So war es nicht mehr weit, bis sich die Idee, ein Brau­haus in Gos­lar zu rea­li­sie­ren, ent­wi­ckel­te. Im Jah­re 2007 hielt Odin Paul zahl­rei­che Vor­trä­ge und warb so um finan­zi­el­le Unter­stüt­zung des Pro­jekts. Im Prin­zip war es eine Art frü­hes Crowd­fun­ding, aus dem am Ende rund 200 stil­le Teil­ha­ber her­vor­gin­gen.

Ein- bis drei­mal die Woche brau­en Brau­meis­ter Odin Paul und sein Brau­er Arne Kosik nach hand­werk­lich-tra­di­tio­nel­ler Art. Die drei Haupt­bie­re sind die hel­le Gose, ein ober­gä­ri­ges und natur­trü­bes Wei­zen­bier von gol­de­ner Far­be und mal­zig süf­fig mit einer dezen­ten Hop­fen­no­te im Geschmack, die dunk­le Gose, das durch ein drit­tes Spe­zi­al-Malz den typisch rot-brau­nen Farb­ton erhält und im Geschmack leicht rau­chig-mal­zig ist, und das Ram­mels­ber­ger Pils, das voll­mun­dig und hop­fen­herb zugleich ist. Dazu kom­men immer wie­der spe­zi­el­le Sai­son­bie­re.

Gose – eine ganz eige­ne Bier­sor­te

So wie das Kölsch aus Köln ist auch die Gose aus Gos­lar nicht nur der Name des Bie­res, son­dern sogar eine ganz eige­ne Bier­sor­te. Damit gehört Gos­lar zu den ganz weni­gen Städ­ten, die sich rüh­men dür­fen, ihre eige­ne Bier­sor­te zu haben. Und seit nun­mehr zehn Jah­ren hat die „Gose“ eine fes­te Heim­statt im Brau­haus Gos­lar. Sehr zur Freu­de der Gos­la­rer Bier­lieb­ha­ber. Dar­auf ein „Gose­an­na!“